Im Jahre 1925 hatten Josef Lang und Alfons Egger die Idee zur Gründung einer Musikkapelle. Sie suchten daher musikbegeisterte Männer aus Oberlangkampfen und Niederbreitenbach zusammen.

Gesucht – gefunden!
Bei der Gründungsversammlung am 17. Mai 1925 wurde aus bereits 21 Mitgliedern folgender Ausschuss gewählt:

Kapellmeister: Egger Georg
Obmann: Egger Alfons
Kassier: Gaun Josef
Schriftführer: Hainz Josef

Aber was sind Musikanten ohne Instrumente?
Da war die bäuerliche Bevölkerung zur Stelle.
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Situation spendeten die Bauern große Mengen Holz.
Die Musikanten schlägerten es selbst und nahmen durch den Verkauf Geld für die Instrumentenbeschaffung ein.
Im August 1925 bestellte man in Böhmen die nötigen Instrumente, die nach 5 Wochen eintrafen.

“Mit großem Jubel und Freude nahm jedes Mitglied sein offeriertes Instrument zur Hand und ging zufrieden nach Hause”,
schreibt der Schriftführer damals. 8 Musikanten kauften sich ihre Instrumente sogar selber.
Doch noch war nicht alle Arbeit getan.
Nach dem Ankauf von Notenmaterial folgte intensive Probenarbeit – denn der erste Auftritt stand schon vor der Tür.
Am 10. Jänner 1926 spielte die Musikkapelle Oberlangkampfen bei der Christbaumversteigerung
der Freiwilligen Feuerwehr den ersten öffentlichen Auftritt – unter großem Jubel.
Und da es den Musikanten so gut gefiel, veranstalteten sie schon einige Tage später selbst eine Christbaumversteigerung.

Schon 1926 spielte die Kapelle erstmals einen “1.-Mai-Weckruf”, “worauf sie sich einen beträchtlichen Geldbetrag einlöste”.
1927 war dann ein turbulentes Jahr. Nicht weniger als 71 Gesamtproben, sowie 22 Ausrückungen standen auf dem Programm.
Die Glockenweihe in Oberlangkampfen und der Beitritt zum Unterinntaler Musikbund waren die Höhepunkte im erst 3. Vereinsjahr.
Ab sofort zog man also als “Bundesmusikkapelle Oberlangkampfen” durch die Lande.
1929 veranstaltete die rührige Kapelle ihr erstes Jahreskonzert mit anschließendem Ball.
Und auch beim Bezirksmusikfest war man das erste Mal dabei.
Manche Ehefrauen mussten schon damals häufig auf ihre Musikanten-Gatten verzichten.
Die Oberlangkampfer waren des öfteren zu Gast am Achensee, in Innsbruck und in Rosenheim.
Um nach Rosenheim zu gelangen, packten die Musikanten ihre sieben Zwetschken auf ein Floß und ließen sich bis an ihren Bestimmungsort treiben.
In die Nachbargemeinden wiederum reiste man damals im Winter gerne im Schlitten.
Die Musikanten reisten damals schon in ihrer eigenen Uniform,
die sie zuvor mit Unterstützung der Bevölkerung anschaffen konnten.

1934 dann ein harter Ausschussbeschluss: Ab sofort musste jedes Mitglied pro Monat einen Beitrag von 50 Groschen als Unterstützung für die Kasse leisten.
Und da man aber eine Austrittswelle befürchtete, beschloss man in weiser Voraussicht: Die Beitragspflicht gilt auch für ausgetretene Mitglieder!!
Ein schwerer Schlag für die Kapelle war dann der frühe Tod des Kapellmeisters Georg Egger im Jahr 1935.
Sein Bruder Anton übernahm damals die Leitung der Kapelle – und wie sich zeigen sollte für lange Zeit.

Der 1939 ausgebrochene 2. Weltkrieg ging natürlich an der Musikkapelle auch nicht spurlos vorüber.
Nach und nach mussten alle Musikanten einrücken und schließlich stellte man den Musikbetrieb erzwungenermaßen Mitte 1944 ganz ein.
Gegen Ende des Krieges mussten auch noch die Uniformen abgeliefert werden.
Trotzdem begann man im Jahr 1945 mit dem Wiederaufbau der Musikkapelle mit nur noch 11 Mitgliedern.
Allmählich kehrten aber noch weitere Musikanten in die geliebte Heimat zurück – 3 Kameraden aber mussten ihr Leben lassen.
Der Fortbestand der Kapelle war trotzdem gesichert, zu Allerheiligen 1945 spielte die BMK Oberlangkampfen schon wieder …

… allerdings spielten sie ohne einheitliche Uniform.
Gott sei Dank spendeten Gönner aus der Bevölkerung wieder namhafte Beträge und Holz.
Und 1948 konnte so eine neue Uniform angeschafft werden.
Aber auch die Musikanten trugen viel zur Geldbeschaffung bei.
Sie spielten am 1. Mai wieder bei jedem Haus einen Marsch, doch dehnten sie dieses ohnehin sehr kräfteraubende Ausrücken auch noch auf Unterlangkampfen und Schaftenau aus.
Die dortige Musikkapelle war nämlich nach dem Krieg noch nicht wiedergegründet. Und auch dort fanden sich viele Geldspender.
Bereits 4 Jahre später beschloss man, gemeinsam mit der Musikkapelle Unterlangkampfen auch eine Tracht anzukaufen, die bis heute praktisch unverändert geblieben ist.

Das Niveau war mittlerweile beachtlich. Inzwischen waren Georg Pletzer sen. und dann Adi Niederlaimbacher Kapellmeister der Oberlangkampfer Musikkapelle, während deren Leitung Auslandskonzerte keine Seltenheit waren.
1961 und 1975 gönnte sich die BMK Oberlangkampfen jeweils eine neue Uniform, einmal in grau, die zweite in braun. In den Jahren 1963 und 1964 stellten auch die Oberlangkampfer Musikanten ihre Instrumente auf die auch heute übliche B-Stimmung um.
Fast genau ÖS 100.000.- kostete der Ankauf der neuen Instrumente, wobei über ÖS 70.000,- durch Veranstaltungen und Spender aufgebracht wurden.

Bittere Jahre begannen, als 1981 Kapellmeister Pletzer sein Amt zurücklegte. Es fand sich danach kein Kapellmeister, der dieses Amt für längere Zeit übernehmen wollte.
Erst als Josef Rieser 1988 Kapellmeister wurde und die Jugendarbeit forcierte, ging es rasch bergauf.
Im Jahre 1994 war die Zeit gekommen, um sich von den alten Uniformen zu trennen und nach fast 20 Jahren wieder in einer nagelneuen Uniform auszurücken.
Im April 1995 übertrug Josef Rieser die Leitung der Musikkapelle an Martin Buchauer, mit damals 19 Jahren jüngster Kapellmeister Tirols.